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Ein Kilo Honig

 

Ein Kilo Honig. – Ein amerikanischer Gelehrter hat sich einmal der Mühe unterzogen, festzustellen, wie viele Blütenkelche der von den Bienen am meisten bevorzugten Pflanze, des Klees, von den honigerzeugenden Insekten ausgesaugt werden müssen, um ein Kilo der vielbegehrten süßen Speise zu sammeln.

Von der Schwierigkeit dieser Aufgabe wird man sich einen Begriff machen können, wenn man bedenkt, wie gering die Menge des in den Kleeblüten vorhandenen Zuckers ist. Nur mit Hilfe langwieriger chemischer Experimente war es dem genannten Forscher möglich, seine Berechnungen derart genau anzustellen, daß sie Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit machen konnten.

Er fand, daß 125 Kleeköpfe zusammen 1 Gramm Zucker geben. Um 1 Kilo Blütenzucker zu gewinnen, müssen die Bienen also nicht weniger als 125 000 Kleeköpfe aussaugen. Nun setzt sich aber jeder Kleekopf aus etwa 60 einzelnen Blumen zusammen, auf deren Kelchgrunde je ein winziges Tröpfchen Süßigkeit ruht, so daß die Zahl der Kleeköpfe, 125 000, noch mit 60 multipliziert werden muß. Die Rechnung ergibt die stattliche Zahl 7 500 000.

[W. K.]

 

 

Anmerkung:

  1. Auch fast wortgleich (und ohne den Namen des Forschers) erschienen unter dem Titel Ein Kilo Honig in: Das Buch für Alle, Jahrgang 1912, Heft 17, S. 385.