Den traurigen Ruhm, als der kälteste Ort der Erde zu gelten, besitzt das Städtchen Werchojawk in Sibirien. Dort weisen alle Monate des Jahres, mit Ausnahme des Juli, Frostnächte auf. Die mittlere Temperatur des Januar ist 51,2 Grad Kälte, und die größte, dort überhaupt beobachtete Kälte erreichte -69,8 Grad C., sogar noch im März kommen Kältegrade von 60 Grad und darunter vor. Niemals ist es dort im Januar wärmer als 23 Grad unter dem Gefrierpunkt, dafür steigt aber in der kurzen Sommerszeit mit ihren langen Tagen die Wärme nach Mittag auf bis +31,5 Grad C., entsprechend ziemlich den höchsten Temperaturen, die zur Sommerszeit bei uns vorkommen. – – Die durchschnittlich frühste Wärme herrscht im Todestal im Staate Kalifornien mit 39 Grad C., die absolut frühste Temperatur erreicht oft volle 50 Grad C. Vergleicht man die Extreme im Todestal und in Werchojawk, so findet man, daß auf unserer Erdoberfläche Temperaturschwankungen bis 120 Grad C. stattfinden. Je höher man sich vom Erdboden erhebt, um so tiefer sinkt aber auch die Temperatur überhaupt, bis endlich in Höhe von 10 000 Metern und darüber jahraus, jahrein ununterbrochen sibirische Kälte herrscht, gleichgültig, ob hier unten Frühling, Sommer oder Herbst ist. In den Polargegenden unserer Erde wechselt mit Tag und Nacht auch Winter und Sommer; die höchsten Regionen des Luftmeers über uns kennen dagegen nur ewige Winterkälte mit so niedrigen Temperaturen, wie solche auf der Erdoberfläche niemals angetroffen werden.
Anmerkungen: