Um es gleich vorweg zu nehmen: „Detektiv Fritz Schaper“ ist keine eigene Heftserie, sondern eine weitestgehend vergessene Serienfigur von Walther Kabel. Vergessen wohl auch, weil er unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlich wurde (z. B. W. v. Neuhof, M. v. Neuhof, W. K. Abel). Die ersten Detektiv Schaper Erzählungen erschienen im Verlag moderner Lektüre bereits zwischen 1912 und 1916 in der Reihe „Argus-Kriminal-Bibliothek“. Neuauflagen folgten in den Reihen „Moderne Kriminal-Bücher“, „Moderne Kriminalbücher“ (1929) und „Der gute Kriminalroman“ (Buchausgabe, 1933) im selben Verlag.
1916 erschien in der „Unterhaltungsbeilage von Greiner & Pfeiffer“ mit Das stille Haus eine deutlich längere Fassung des ersten Schaper-Romans Das Bild mit dem Glasauge. Diese als Fortsetzungsroman erschienen Fassung hat einen kompletten Handlungsstrang mehr. Zudem wird hier in einen Abschnitt Schapers Vorleben als erfolgloser Schauspieler geschildert. Welche Fassung zuerst entstanden ist, kann man anhand des Erscheinungsjahres nicht entscheiden. Aus Kabels Brief an Brümmer wissen wir, dass einige Erzählungen deutlich früher bei den Verlagen eingereicht wurden, als sie letztlich erschienen sind, was eine Kürzung bei der Argus Fassung nicht ausschließt. Andererseits wissen wir unter anderem von Erzählungen wie Indische Abenteuer aber auch, dass Kabel sehr wohl Handlungsstränge nachträglich eingefügt oder zusammengefaßt hat, was nun wiederum eine nachträgliche Erweiterung der Argus Fassung nicht auschließt.
Eine Neuauflage von Das stille Haus erschien unter dem Titel Sprühendes Urteil in der Kriminal Bücherei Vogel & Vogel, ca. 1919. Auch in der Ira-Kriminalbibliothek des Werner Dietsch Verlag erschien 1919 der Nachdruck einer Detektiv Schaper Erzählung.
Man muß annehmen, daß diese frühen Detektiv Schaper Romane mit ein Grund, wenn nicht der Grund, für Max Lehmann waren um Kabel 1920 die Reihe Der Detektiv fortführen zu lassen. Trotzdem dieser für den Verlag moderner Lektüre zuletzt nur noch Abenteuerromane für die Heftreihe Erlebnissse einsamer Menschen geschrieben hatte. Man muß Fritz Schaper wohl als „Vater“ von Harald Harst betrachten; ja selbst der Nachname Harst findet bereits unterschwellig im Namen des ameríkanischen Detektivinstituts Harst & Walke Verwendung. Gleichwohl die gezeichneten Charaktere sich voneinander unterscheiden, so kann man aber auch Ähnlichkeiten, z. B. was das starke Rauchen betrifft, finden:
Schaper lächelte sonderbar. „Eine Angewohnheit von mir. Ich nenne das ‚Künstliche Dämmerung erzeugen!‘ – Sie wissen, im Halbdunkel gehorcht das Gehirn am besten, da kommen einem die geistreichsten Einfälle – wie schon Altmeister Goethe an irgend einer Stelle sagt.“
Zitat aus: Das Katzen-Palais.
Nachfolgend werden nur die Detektiv Schaper Romane aufgeführt, soweit uns diese bekannt sind. Die komplette Auflistung aller Walther Kabel Erzählungen zur jeweiligen Reihe findet sich in der entsprechenden Übersicht:
Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns noch nicht alle Ausgaben vor bzw. sind noch nicht digitalisiert. Aber dann sollte es möglich sein, die Erzählungen auch chronologisch, und zwar vom Handlungsablauf der Geschichten her, aufzulisten.