Einziehung von Druckschriften

Einziehung von Druckschriften. – Durch rechtskräftiges Urteil des Landgerichts Essen vom 4. Oktober 1923 sind eingezogen:

a) Die Gorilla-Bar, von W. Neuhofer;
b) Die schwarze Maske, von M. Lemcke;
c) Moderne Tänzerinnen, von Hedda Gabler;
d) Im Jungfernstift, von R. Klein;
e) Hochstapler der Liebe, von A. Mein;
f) Der Aushilfsvater, von Max Berner;
g) Der nackte Schnucki, von M. Lemcke;
h) Halbe Jungfrauen, von M. Lemcke;
i) Das Lächeln der Venus, vom M. Lemcke;

Zu a-i aus der Sammlung »Intimes« vom Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin SO. 26, Elisabethufer 44;

k) Das Paradies der Gefallenen, von Lothar Wolffen, aus dem Speka-Verlag in Leipzig;
l) Das Schicksal der Charlotte B., 1. Teil. Die Geheimnisse der Frau Witt, von Ernst Friedrich, aus dem Rekord-Verlag, Breslau;
m) Der Weg zum Abgrund, von Lena Torahn aus dem Rekord-Verlag, Breslau;
n) Zwei Frauen, von J. Marein, aus dem Rekord-Verlag,Breslau;
o) Das verbotene Paradies, von Kurt Bolitschak, aus dem Verlag Johndorff & Co., G.m.b.H., Berlin NW. 87;
p) Das Kuckucksei, von Ernst Friedrich, aus dem Verlag Wilhelm Hartung, Leipzig;
q) §173 Reichsstrafgesetzbuch, von Ernst Friedrich, aus dem Verlag Wilhelm Hartung, Leipzig;
r) Fräulein Sünde, von Robert Fuchs-Liska, aus dem Kurt Ehrlich Verlag, Berlin SW. 61, Blücherstraße 12.

Alle Exemplare dieser Schriften und die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen, soweit sie im Besitze des Verfassers, Herausgebers, Druckers, Verlegers, Buchhändlers sich befinden, unterliegen der Einziehung und sind unbrauchbar zu machen. Die Polizeibehörden werden um Durchführung der Einziehung ersucht.

Durch dasselbe Urteil ist der Antrag ans Einziehung nachstehender Schriften wegen Verneinung des unzüchtigen Charakters dieser Schriften rechtskräftig zurückgewiesen:

a) Die Litzberger Mali, von Hans Berthold;
b) Im goldenen Affen, von W. Neuhofer;
c) Berlin W., von Hektor Sylvester;
d) Die Dreiecksehe, von Bruno Urbig;
e) Kokottchen, von Ewald North;
f) Der Varieté-Stern, von Franz Fränkel;
g) Asphaltblumen, von R. Klein.

Zu a-g aus der Sammlung »Intimes« vom Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin SO. 26, Elisabethufer 44;

k) Die Dirnenkönigin von Tahiti, von Lothar Wolffen, aus dem Speka-Verlag in Leipzig.

20 J Nr. 1915/20.
Essen, 20. Dezember 1923.
Der Oberstaatsanwalt.

(Deutsches Fahndungsblatt, 26. Jahrg., Stück 7475 vom 12. Jan. 1924.)

Textquelle:
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr.13, 16. Januar 1924, Seite 430