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Autoren abseits vom Kabelwege

Autoren:

 

Giuseppe Becce (Pseudonyme: Peter Bechstein, Dr. Bechstein, Peter Becker) (1877–1973),

geboren in Lonigo/Vicenza, Italien, gestorben in Berlin, war ein in Deutschland tätiger italienischer Filmkomponist, Schauspieler und Schriftsteller. Er war verheiratet mit der Schriftstellerin Emma Woop. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin.

Becce schrieb in den 1910/20er Jahren auch Kriegs- und Kriminalromane. Unter anderem für den Verlag moderner Lektüre in Berlin und den Mignon-Verlag in Dresden.

Aus Sicht des Werkes von Walther Kabel sind hier zwei Harald Harst Romane zu beachten, welche aus der Feder von Becce stammen: Miß Wells’ seltsames Abenteuer (Harald Harst # 159) und Das Haupt der Shinta (Harald Harst # 160). Vielfach wird Becce noch ein dritter Harald Harst Roman aus der Reihe Kabel Kriminalbücher zugeordnet: Ritter der Landstraße (Kabel Kriminalbücher # 41). Dafür gibt es aber derzeit (Stand Januar 2021) keinerlei Beweise oder Belege.

Da das Werk von Becce erst 2044 gemeinfrei wird, können wir seine Harald Harst Texte hier nicht aufnehmen.

Eine umfangreichere Biographie über Giuseppe Becce findet man auf Wikipedia.

 

Eugen Forst (Pseudonyme: Gino Forst, Gino F. von Moellwitz) (1901–1991),

geboren in Zürich, gestorben in Bad Soden-Salmünster/Hessen, hatte einen Deutschen Vater und eine Schweizer Mutter. Er studierte Kunst in Basel und Paris. In Berlin wurde er als Zeichner und Schriftsteller tätig. So führte er die Reihe Männe und Max ab Heft 57 weiter, nachdem Walther Kabel hierfür seine Tätigkeit beendet hatte. Als Verfasser von Romanen ist hier vor allem die Autorenschaft in der Reihe Tropenglut und Leidenschaft zu erwähnen, bei der es auch zur Zusammenarbeit mit Walther Kabel kam. So schreibt der Verlag moderner Lektüre auf Seite 222 in Die Piraten-Jolly und Ihre Getreuen: „Infolge Behinderung des Schriftstellers Herrn Eugen Forst ist dieser Roman von befreundeter Seite beendet worden.“ Hinter der „befreundeten Seite“ verbirgt sich aller Wahrscheinlichkeit nach Walther Kabel. Und auch bei Der Tempel der Kala Bagh deutet das innere Titelblatt auf eine Zusammenarbeit hin. Eugen Forst zeichnete auch einen Teil der Umschlagbilder für seine Romane, unter anderem auch einen großen Teil der Schutzumschläge für die VK-Leihbücher (die Doppelbände) der Abelsen-Reihe.

Während der NS-Zeit veröffentlichte Eugen Forst in der Kolonial-Bücherei, herausgegeben unter Mitwirkung der Auslandsorganisation der NSDAP. In seiner Autobiographie sieht er sich selbst aber als „von der NS-Regierung boykotiert“ und es finden sich in der Tat auf der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums von 1938 sechs Titel aus der Reihe Tropenglut und Leidenschaft von Forst.

Nach dem Krieg wurden auch in der Sowjetischen Bezatzungzone neun Titel von Forst in der Liste der auszusondernden Literatur von 1946 aufgenommen und er wurde 1948 nach eigenen Angaben wegen antisowjetischer Propaganda zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1956 wurde er begnadigt und es gelang ihm später die Flucht in die BRD. Bei der Neuauflage der Tropenglut und Leidenschaft Romane in den 1950er Jahren vom Paul Feldmann-Verlag erschienen auch die Romane von Walther Kabel unter seinem Pseudonym Gino F. von Moellwitz.

Eugen Forst lebte von 1965–1990 in Flörsbachtal. Im Gelnhäuser Heimat-Jahrbuch für das Jahr 1992 findet sich auf S. 176 in der Rubrik Altersjubilare der Eintrag: Herr Eugen Forst (Bad Orb) 7.9.92 der 91. Geburtstag, den er nicht mehr erlebte.

Wie stark sich Eugen Forst mit seinem Pseudonym identifizierte wird dadurch deutlich, daß er sein Pseudonym bei Auftritten in der Öffentlichkeit, gegenüber der Presse, wohl auch im Seniorenheim und im Schachklub Bad Homburg 1927 e.V. nutzte. Letzterer führt Gino v. Moellwitz als Vereinsmeister für das Jahr 1956. Unter dem Pseudonym Gino v. Moellwitz sind auch Schachkompositionen (Schachaufgaben) veröffentlicht worden.

Ein guter Teil der Information über Eugen Forst stammt von Dr. Walter Wehner, der sich auch nochmals das Sterbedatum durch die Gemeinde Flörsbachtal bestätigen ließ. Dafür wollen wir uns hier nochmals bedanken. Weitere biographische Angaben zu Forst finden sich auf seiner Webseite: http://www.robinsone.de/moellwitz.htm

 

Reinhold Hansche (Pseudonym: W. Reynold) (1867–1945),

siehe unter Illustratoren abseits vom Kabelwege.

 

Robert Heymann senior (Pseudonyme: Robert Heymann-Dvorák, Max Ladenburg, Annemarie Land, Fred Roberts, Sir John Retcliffe der Jüngere) (1879–1946)

wurde am 28. Februar 1879 in München geboren und war ein deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Drehbuchautor und Filmregisseur. Zeitweise war er als Journalist für die Basler Zeitung tätig. Er verstarb 1946.

Robert Heymann ist der Vater von Robert Arden (Robert Heymann junior). Beide dürfen nicht verwechselt werden. Auch bei den Pseudonymen ist darauf zu achten, das Sir John Retcliff, ohne den Zusatz der Jüngere, ein Pseudonym von Hermann Goedsche ist.

Robert Heymann schrieb unter dem Pseudonym Max Ladenburg die ersten 6 Hefte der ersten Auflage von Der Detektiv. Hierbei handelt es sich um Pat Conner Erzählungen.

Zudem schrieb Robert Heymann auch Science Fiction Romane wie Der rote Komet.

Robert Heymanns sämtliche Schriften sind im Deutschen Reich verboten worden. Ein entsprechender Eintrag hierzu findet sich bereits in der ersten Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums vom Oktober 1935.

Die Werke von Heymann sind seit 2017 gemeinfrei.

Eine weiterführende Biographie über Robert Heymann findet man auf Wikipedia.